Tauchen in Australien

Höhepunkte unter Wasser

Wer in Australien gerne tauchen gehen möchte, zum Beispiel am Great Barrier Reef oder am Ningaloo Reef, dem helfen wir gemeinsam mit unserem Partner Steve Brady von https://diveinaustralia.com.au/ gerne weiter!

Highlights unter Wasser

Es herrscht eine unglaubliche Vielfalt unter Wasser entlang der australischen Küste. An 4 Meeren bzw. 3 großen Ozeansystemen reichen die Lebensräume von tropisch warm bis gemäßigt kühl. Hier konnten sich Hunderte nur hier vorkommender (endemischer) Pflanzen- und Tierarten entwickeln. Man unterscheidet vier Hauptlebensräume: das offene Meer, die Riffe, die Küsten und die Buchten. Diese Lebensräume sind die Heimat der australischen Unterwasserflora und -fauna. Die Zusammensetzung und Verteilung der Tierwelt hängt mit den durch Winde verursachten Meeresströmungen, der Erdbewegung und der Anziehungskraft des Mondes zusammen. Die Gezeiten haben nur stellenweise Einfluss auf die Strömungen.

Australiens Meeresbewohner

Australiens Unterwasserwelt bietet sowohl gemäßigte als auch tropische Lebensräume mit einer enormen Artenvielfalt an Meerestieren.
Angefangen vom Phytoplankton, das wichtig für die Photosynthese ist, bei der Sauerstoff als Nebenprodukt entsteht, über das Zooplankton findet man in den Gewässern Australiens alles, was ein Meer so braucht und noch ein bisschen mehr: Seegräser, Algen, Schwämme, Nesseltiere, Schwarze Korallen, Zylinderrosen, Weichkorallen, Gorgonien, Seefedern, Steinkorallen, Anemonen, Würmer, Moostierchen, Krebse, Langusten, Garnelen, Krabben, Schnecken, Nacktkiemer, Muscheln, Kalmare, Sepia, Papierboote, Octopusse, Stachelhäuter wie Seesterne, Schlangensterne, Seeigel und Seegurken uvm.
Fische stellen die größte Gruppe der Wirbeltiere dar. Die australischen Gewässer beheimaten annähernd 3.600 Arten. Seit dem Aufkommen des Sporttauchens vor ca. 30 Jahren, wurden hunderte neuer Arten entdeckt. Einige davon sind ausschließlich in südlichen Gewässern zu finden.
Die Echte Karettschildkröte ist in den meisten tropischen Gewässern auf der ganzen Welt zu Hause. Von Oktober bis März legt das Weibchen seine ca. 50 Eier an Inselstränden und Korallensandbänken ab. Nach ca. 8 Wochen schlüpfen dann die Jungen.
Die am häufigsten in den tropischen Gewässern Australiens anzutreffende Schlange ist die olivbraune Seeschlange, deren Farbe von braun bis gelb variiert. Sie ist tag- und nachtaktiv und sucht in Korallen- und Felsspalten nach Nahrung. Die Schlange muss in Abständen von 10 bis 20 min. zum Luftholen an die Wasseroberfläche. Zum Schlafen kann sie viele Stunden unter Wasser bleiben. Man sollte allen Seeschlangen mit Vorsicht begegnen, da sie über ein tödliches Gift verfügen.
Obwohl Delfine als Bewohner des offenen Meeres gelten, kann man sie ebenso in Buchten, Häfen und Meeresarmen über ganz Australien verteilt zu Gesicht bekommen. Sie sind gesellige Tiere, die gewöhnlich in Gruppen auftreten. Sie müssen immer wieder Luft holen, so dass sie meistens dicht an der Wasseroberfläche schwimmen.
Das Verbreitungsgebiet der Australischen Pelzrobbe beschränkt sich auf ein paar vereinzelt stehende Felsen vor der Süd- bzw. Südostküste Australiens. Es gibt Zuchtkolonien, die sich aus über 10.000 Robben zusammensetzen, während sich an anderen Stellen nur um die 20 Tiere aufhalten.
Australische Seelöwen kann man an den Stränden und Inseln entlang der Süd- bzw. Südwestküste als Kolonien zu Gesicht bekommen.
Das Verbreitungsgebiet der geschützten Seekuh oder Dugong reicht von der Shark Bay (WA) bis zur nördlich gelegenen Moreton Bay (QLD), obwohl einige Tiere auch weiter südlich, bei Port Stephens (NSW) gesichtet wurden. Normalerweise sind Seekühe sehr scheue Tiere, die in Familienverbänden auftreten und sich von Seegras ernähren.
Der in der südlichen Hemisphäre beheimatete Südliche Glattwal bringt in den seichten Gewässern an der Südküste Australiens Junge zur Welt. Dies ist von großer Bedeutung, weil die Südlichen Glattwale nur alle 3 Jahre 1 Kalb zur Welt bringen, das dann 14 Monate lang bei seiner Mutter bleibt. In den australischen Gewässern sind die Südlichen Glattwale vollkommen geschützt und man kann schwer bestraft werden, wenn man sich ihnen im Boot oder schwimmenderweise zu sehr nähert. Anders kann man zwischen Juni und Juli im nördlichen GBR mit Minke Walen, bei uns unter dem Namen Zwergwal bekannt, schnorcheln, was sicher eines der ganz besonderen Erlebnisse ist, die Australien zu bieten hat.

Seltene bzw. ungewöhnliche Arten

Die meisten der auf tropischen Korallenriffen beheimateten Tierarten sind auf der ganzen Welt zu finden. In Einzelfällen können sich die Familien, Gattungen und Arten in verschiedener Hinsicht unterscheiden, meistens sind sie sich jedoch sehr ähnlich. Die tropischen Arten sollen aus den Meeren um Indonesien stammen und sich von dort über die Ozeane ausgebreitet haben. Bei vielen tropischen Meerestieren werden die Larven von der Meeresströmung von einem Riff zum anderen transportiert. Somit weisen die meisten tropischen Arten eine große Verbreitung auf und es gibt nur wenige, selten vorkommende Arten, deren Lebensraum auf ein bestimmtes Riff beschränkt ist. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. In den gemäßigten Gewässern des Südens konnten sich viele der einzigartigen Meerestiere Australiens in völliger Abgeschiedenheit entwickeln. In den letzten ]ahren wurden z.B. bei Lord Howe Island einige neue Arten entdeckt: der Lord Howe Korallenfisch und die Lord Howe Hydrokoralle. Zahlreiche Meerestierarten kommen ausschließlich in Australien vor, z.B. Fetzenfische, manche Kauris, bestimmte Fischarten usw.

Haie & Rochen – wo man ihnen begegnen kann

In den australischen Meeren trifft man zahlreiche Hai- & Rochenarten. In Westaustralien wurde die Shark Bay sogar nach den dort massenhaft vorkommenden Haien benannt. Bislang wurden über 180 Hai- bzw. 100 Rochenarten identifiziert, von denen jedoch einige noch nicht beschrieben wurden. Populationsgröße und Verbreitungsgebiete sind im ganzen Land unterschiedlich, doch es gibt bestimmte Plätze, an denen bestimmte Arten sehr häufig vorkommen.
Graue Ammenhaie – der beste Ort ist das Gebiet vor Forster/Tuncurry und Seal Rocks (NSW), nördlich von Brisbane (im Winter – QLD) und südlich von Montague Island (im Sommer – NSW).
Wobbegongs – hier leben 6 unterschiedliche Arten. Die größten Populationen findet man zwischen Sydney (NSW) und Brisbane (QLD).
Port Jackson-Haie kommen am häufigsten vor der Küste von Zentral- bzw. Süd-New South Wales vor, wo man mitunter Dutzende von ihnen in Höhlen antrifft.
Hammerhaie leben u.a. in tropischen Meeren und im Pazifischen Ozean. In Australien werden sie öfter in der nördlichen Coral Sea (QLD) sowie um Christmas Island gesichtet.
Geigenrochen gehören zu den am auffälligsten gemusterten Rochen. Sie bewohnen vor allem die Gewässer Südaustraliens. Eine der größten Populationen lebt in der Jervis Bay (NSW).
Zitterrochen – es gibt 8 Arten in Australien, wovon jedoch nur 2 von Tauchern regelmäßig gesichtet werden, z.B. vor Hobart. In der Jervis Bay (NSW) gibt es Kurzschwanz-Zitterrochen.
Mantas – diese große Rochenart trifft man im Winter am häufigsten vor Lady Elliot Island und Brisbane (QLD), dem Ningaloo Reef (WA) und den Whitsunday Islands (QLD) an.
Walhaie, die Giganten des Ningaloo Reef –
Walhaie kommen im allgemeinen vor dem Ningaloo Reef (Mai/Juni – WA), vor Christmas Island (November/März – südl. von Indonesien) und an der Gove Peninsula (im Sommer – NT) am häufigsten vor. Die Vermehrung der Korallen und die Fortpflanzung tropischen Krills am Ningaloo Reef zieht die Walhaie an. Heute kommen jährliche einige tausend Taucher, um diesen Tieren zu begegnen, was sicher zu den atemberaubenden Erlebnissen im Leben eines Tauchers gehört, besonders wenn man gleich von mehreren Tieren umkreist wird. Es ist Tauchern verboten, die Tiere zu berühren und es dürfen sich nicht mehr als 8 Schnorchler gleichzeitig mit einem Walhai im Wasser aufhalten.

Coral Spawning – die jährliche Vermehrung der Korallen

Das Coral Spawning gehört wohl zu den spektakulärsten Ereignissen, die man unter Wasser erleben kann. Ein nächtlicher Tauchgang durch das Gestöber aus rosafarbenen Fortpflanzungszellen, die zur warmen Wasseroberfläche aufsteigen, stellt eine unvergessliche Erfahrung dar.
Jedes Jahr findet es am Great Barrier Reef im Spätfrühling November/Dezember statt und am Ningaloo Reef (WA) in den Monaten März/April.
Korallenpolypen pflanzen sich normalerweise ungeschlechtlich fort. Bei der jährlichen geschlechtlichen Vermehrung werden allerdings viel mehr Nachkommen erzeugt, die sich über ein größeres Gebiet ausbreiten. 4-5 Tage nach Vollmond pflanzen sich über 160 Arten der Steinkorallen gleichzeitig fort. Viele von ihnen sind Zwitter, d.h. sie bringen Ei- und Samenzellen farbenprächtig ins Wasser, die dann an die Wasseroberfläche steigen und sich trennen. Die Eizellen stoßen Samenzellen der gleichen Stammkoralle ab, während sie eine andere Samenzelle der gleichen Art aufnehmen. Nach der Befruchtung entwickeln sich aus den Eizellen frei schwimmende Larven, die an der Wasseroberfläche rosafarbene Teppiche bilden und sich von der Strömung treiben lassen. Nach 5-20 Tagen schwimmen die Larven zum Riff und setzen sich an einer freien Stelle fest, wo sie dann neue Korallenkolonien gründen. Die Polypen wiederholen diesen Vorgang, so dass sich schließlich mehrere tausend Polypen zu einer neuen Struktur zusammengefunden haben. Wenn das Wasser vor Larven wimmelt sind Raubfische schnell gesättigt und lassen viele Larven am Leben, die dann die Riffe bevölkern. Gleichzeitig mit den Korallen pflanzen sich auch noch andere Meerestiere wie Riesenmuscheln, Haarsterne und Seegurken fort und garantieren damit aufregende, nächtliche Tauchgänge. Da Faktoren wie Wassertemperatur und Gezeitenverhalten diesen Fortpflanzungsvorgang beeinflussen, ist der genaue Zeitpunkt der Vermehrung nur schwer vorherzusagen.

Great Barrier Reef – das größte Unterwasserschutzgebiet der Welt

Das Great Barrier Reef (GBR) ist das größte und wohl beeindruckendste Korallenriff der Erde und wird den 7 Weltwundern der Natur zugerechnet. Im Jahre 1981 wurde es zum Weltnaturerbe erklärt. Im ]ahr 1975 wurde der Great Barrier Reef Marine Park Act verfasst, um die gesamte Region unter Schutz zu stellen. Das Gebiet ist in Zonen unterteilt, die jeweils für bestimmte Aktivitäten gesperrt sind.
Das GBR liegt nordöstlich von Australien an der Ostküste des Bundesstaates Queensland im Südpazifik und erstreckt sich von der Torres-Straße vor Papua-Neuguinea bis zur Lady-Elliot-Insel, die etwa 75 km nordöstlich von Bundaberg liegt. Es ist inzwischen 2.300 km lang und erreicht eine Ausdehnung vom 10.-24. südlichen Breitengrad. Das Riff verläuft am östlichen Rand des australischen Kontinentalsockels. Es liegt zwischen 30 km (bei Cairns) und rund 250 km (bei Gladstone) von der australischen Ostküste entfernt, komplett in den Tropen und im Taifun-Gebiet. Die Taifun-Saison dauert von Oktober bis März, regenreich ist es besonders im Herbst (Februar/März). Das GBR besteht aus einer Kette von über 2.500 Einzelriffen sowie knapp 1.000 Kontinental- bzw. Koralleninseln und ist damit das größte Riffsystem der Welt. Die Fläche des GBR beträgt etwa 347.800 km² und kann mit bloßem Auge vom Weltall aus gesehen werden.
Die Riffe bieten einen Lebensraum für über 400 Korallenarten, mehr als 1.500 Fischarten, mehrere tausend verschiedene Weich- und Krustentiere, 800 Arten von Stachelhäutern, wie zum Beispiel Seesterne, 500 verschiedene Arten von Seetang, 23 verschiedene Meeressäugetiere, 16 Seeschlangen- und 6 Schildkrötenarten von insgesamt 7 weltweit vorkommenden Arten von Meeresschildkröten. Darunter sind auch die vom Aussterben bedrohten unechten Karettschildkröten und die pazifischen Suppenschildkröten, die das Riff zur Eiablage nutzen. Ebenfalls vom Aussterben bedroht sind die dort lebenden Dugongs (Seekühe). Buckelwale nutzen die warmen Gewässer zum Gebären ihrer Jungen.

Der Große Weiße Hai – eine bedrohte Tierart?

Der Große Weiße Hai bewohnt sowohl die gemäßigten als auch die tropischen Meere, hauptsächlich jedoch die kühleren Gewässer, wo er sich von Delfinen, Haien, Robben, Rochen und Hochseefischen ernährt. Im allgemeinen bringt das Weibchen weniger als 10 Junge zur Welt, die bei der Geburt 1 m lang sind. Große Weiße Haie kommen am häufigsten entlang der Südküste Australiens vor. Es ist der Traum vieler Taucher, dieses unglaubliche Meereslebewesen im Wasser zu sehen, obwohl dieser Hai für die meisten Angriffe auf Menschen mit tödlichem Ausgang verantwortlich gemacht wird. Die sicherste Methode die Tiere zu sehen ist im Wasser Köder auszukippen. Tauchausflüge mit Haikäfigen starten von Port Lincoln aus und führen zu den Neptune Islands. Aus aller Welt kommen Taucher nach Port Lincoln, in der Hoffnung hier einen Weißen Hai zu sehen zu bekommen, doch es scheint, dass diese Haie immer seltener werden. Der Große Weiße Hai steht in den Küstengewässern von Tasmanien, Südaustralien, Victoria und Westaustralien unter vollem Schutz. In New South Wales und Queensland stehen sie in den Küstengewässern auch unter Schutz, allerdings gibt es verschiedene Einrichtungen die Strände vor Haien zu schützen, wie z.B. Netze, die verhindern sollen, dass Haie und auch gefährliche Quallen in die Schwimmbereiche gelangen.
Die größte Gefahr für die Hai-Bestände geht von einigen kommerziellen Fischern aus, die Netze und Langleinen verwenden. Es wird schwierig sein, den Großen Weißen Hai in ganz Australien unter Schutz zu stellen, da den meisten Leuten noch der Film Der Weiße Hai im Gedächtnis geblieben ist.

Wracks

Rund um Australien liegen diverse Wracks, die teilweise zu betauchen sind. Eines der wohl berühmtesten ist die SS Yongala vor Townsville an der Ostküste gelegen. Ein Highlight Ihrer Australienreise, welches man während einer Tagestour erleben kann. Ebenso für eine Tagestour geeignet sind die Wracks HMAS Swan vor Dunsborough und HMAS Perth vor Albany in Westaustralien.