Klima und beste Reisezeit für Australien

Die beste Reisezeit für Australien erklären wir hier: Aufgrund der verschiedenen Klimazonen, die Australien durchziehen, gelten für unterschiedliche Gebiete auch unterschiedlich günstige Reisezeiten. Diese sollten bei der Reiseplanung beachtet werden. Details dazu finden Sie auf dieser Seite.

Australien kann grundsätzlich ganzjährig bereist werden. Jedoch verfügt der Kontinent über verschiedene Klimazonen mit unterschiedlichen Reisezeitempfehlungen. Kein Monat ist für alle Regionen gleichermaßen gut geeignet. Umgekehrt gibt es für jede Klimazone und jede Region eine beste Reisezeit. Neben den klimatischen Aspekten spielen natürlich auch persönliche Interessen (Flora, Fauna, Städte, Verwandtenbesuche) und zwingende Gegebenheiten, wie z.B. Schulferien, eine gewichtige Rolle. Es kommt also darauf an, sich die Vorteile einer bestimmten Klimazone zu Nutze zu machen und die Reiseroute so zu legen, dass möglichst überall ein Optimum erzielt wird. Das Land erstreckt sich vom tropischen Norden mit extrem heißen Sommern bis zum gemäßigten Süden mit kühlen Wintern. 

Entsprechend der geografischen Lage Australiens gelten also für unterschiedliche Gebiete unterschiedlich gute Reisezeiten:  

  • Beste Reisezeit für die Ostküste und das östliche Australien: Die Küste im Osten hat im Prinzip ganzjährig Reisezeit, allerdings muss man den nördlichen und südlichen Teil unterscheiden. Im Norden (z.B. Tour Brisbane–Cairns) ist die Zeit von April bis Oktober als die beste Zeit. Von Dezember bis März drohen Regenzeit (Wet Season) und tropische Hitze. Die Grenze in den gemäßigten Bereich markiert der Wendekreis des Steinbocks (Tropic of Capricorn), welcher auf allen Karten verzeichnet ist. Die südliche Ostküste (z.B. Sydney–Brisbane) lässt sich am besten im Sommer (Okt.–März) bereisen. Von April bis September ist es im Süden eher kühl, zuweilen regnerisch.
  • Beste Reisezeit für den Süden Australiens und Tasmanien: Im Süden und die Südküste des Kontinents (z.B. Melbourne–Adelaide) sowie auf der Insel Tasmanien ist der australische Sommer (Oktober bis März) die beste Reisezeit. Im Herbst und Winter (Mai–Sept.) kann es kühl und windig werden, in den Australischen Alpen und auf Tasmanien fällt auch Schnee.
  • Beste Reisezeit für den tropischen Norden und Nordaustralien: Die beste Reisezeit für den tropischen Norden ist die Zeit von April bis Oktober/November, also außerhalb der Regenzeit. Das Klima ist eher gemäßigt, die Temperaturen erträglich. Nachts ist eine Abkühlung spürbar. Mit tropischen Regengüssen, Wirbelstürmen, Straßensperrungen ist nicht zu rechnen. Trotzdem klettern die Temperaturen auf angenehme 25–30 Grad.
    Die Regenzeit im tropischen Norden (Wet Season) reicht von November/Dezember bis März/April. Das Klima ist während dieser Zeit feuchtheiß, Gewitter und heftige, kurze Regenfälle sind an der Tagesordnung. Von Zeit zu Zeit kommt es sogar zu Wirbelstürmen (Cyclones). Straßen können nach starkem Regen durch Floodways unpassierbar werden. Informieren Sie sich deshalb immer über den Straßenzustand, bevor Sie eine abgelegene Wegstrecke in Angriff nehmen. Auskünfte erteilen lokale Polizeibehörden, Ranger und Roadhouses.
    An der Nord- und Nordostküste (nördl. von Rockhampton) treten von Dezember bis März giftige Quallen (Box Jelly Fish, Marine Stinger) auf, die das Baden in unmittelbarer Küstennähe vereiteln. Bei Schnorchel- und Tauchexkursionen am äußeren Great Barrier Reef (Outer Reef) und auf Inseln besteht diese Gefahr nicht.
    Tipp: Ist die zur Verfügung stehende Reisezeit begrenzt und die Flexibilität klein, so sollte man möglichen Unwägbarkeiten aus dem Weg gehen und die Route so legen, dass die Wet Season entweder kurz bevorsteht oder bereits vorüber ist.
  • Beste Reisezeit für das Outback und Zentralaustralien: Die Trockenzeit (Dry Season) im australischen Winter (April–Okt.) eignet sich am besten für Outback-Reisen. Die Temperaturen sind tagsüber immer noch angenehm hoch, nachts kann es aber empfindlich kühl werden.
    Kein Australier bereist das Outback im australischen Sommer von November bis Februar – es ist einfach viel zu heiß! Dass es unter Europäern dennoch beliebt ist, in dieser Zeit zu reisen, liegt wohl daran, dass es einfach noch zu viele falsch Informierte gibt.
  • Beste Reisezeit für Westaustralien: Eine Reise durch Westaustralien sollte sich ebenfalls immer an den klimatischen Gegebenheiten orientieren. Da sich der Bundesstaat über mehrere Breitengrade und damit mehrere Klimazonen erstreckt, muss bei der Planung insbesondere die immense Hitze im australischen Sommer sowie die Regenzeit im Norden und Nordwesten des Landes beachtet werden.
  • Tropischer Norden: Regionen: Top End (Darwin, Kakadu NP, Litchfield NP), Kimberley-Region (Kununurra – Broome – Port Hedland – Exmouth). Gulf Savannah (Cairns – Darwin). Die beste Reisezeit für den tropischen Norden ist die Trockenzeit von Mai bis Oktober. Warme bis heiße Temperaturen (25–35 °C) und eine geringe Niederschlagwahrscheinlichkeit kennzeichnen die Dry Season. Besonders schön ist das Land kurz nach der Regenzeit (April bis Juni), wenn die Pflanzenwelt saftig grün ist und Wasserfälle und Flüsse noch ausreichend Wasser haben. Gegen Oktober/November ist die Pflanzenwelt trocken und verdorrt. Häufig werden kontrollierte Buschfeuer entfacht und eine schwarze, verbrannte Vegetation begleitet den Reisenden über viele Kilometer. Die asphaltierten Highways sind ganzjährig zu befahren. Einige Pisten hingegen sind nach heftigen Regenfällen länger gesperrt bzw. unpassierbar, so z.B. die Gibb River Road oder kleinere Pisten im Kakadu National Park.
  • Zentrum (Outback): Regionen: Südaustralisches Outback (Stuart Highway, Flinders Ranges, Oodnadatta Track, Simpson Desert), Rotes Zentrum (Alice Springs, Ayers Rock, westliche und östliche MacDonnell Ranges), Westaustralien (Great Central Road, Tanami Track, Canning Stock Route).
    Die beste Reisezeit für das Zentrum ist der australische Winter, von April bis Oktober. Die Temperaturen liegen in dieser Zeit tagsüber zwischen angenehmen 24 und 30 °C, die Nächte kühlen in den Monaten Juli und August bis zum Gefrierpunkt ab. Dieses typisch kontinentale Wüstenklima hat den weiteren großen Vorteil, dass sich die Belästigung durch Fliegen in Grenzen hält: eine kalte Nacht und die lästigen Plagegei¬ster sind millionenfach dezimiert. Der größte Nachteil des australischen Winters sind sicherlich die kurzen Tage. Das Tagesziel sollte gegen 17 Uhr erreicht sein, da es wenig später bereits stockfinster wird. Reisende sollten es zu dieser Zeit den Australier gleich tun: früh bei Sonnenaufgang aufstehen und den Tag nutzen! Das Outback ist im australischen Sommerhalbjahr (Oktober bis März) extrem heiß. Backofenartige Gluthitze von 40 bis 45 °C im Schatten ist keine Seltenheit. An Aktivitäten wie Wanderungen ist kaum zu denken und Flüssigkeit sollte literweise konsumiert werden. Gegen einen relativ begrenzten Aufenthalt, z.B. zum Besuch des Ayers Rock (Uluru Kata Tjuta National Park) ist nichts einzuwenden, doch für ausgiebige Outback-Touren gibt es bessere Zeiten im Jahr.
  • Westaustralien (Perth – Broome): Die Westküste von Perth bis Broome lässt sich im Prinzip ganzjährig bereisen, doch sollten die Hinweise zur Regenzeit im tropischen Norden beachtet werden. Von Coral Bay an nordwärts muss mit einer tropischen Regenzeit von November bis März und extrem heißen Sommertemperaturen gerechnet werden. Planen Sie Ihre „Reiserichtung“ mit den Klimazonen! Eine Tour von Perth nach Broome findet am besten von März bis Juli statt, die Reise in umgekehrter Richtung besser von August bis November. Im ersten Fall ist die Regenzeit im Norden gerade vorbei, im anderen Fall steht sie bevor. Perth selbst ist in den Wintermonaten (Juni, Juli, August) mit Tagestemperaturen von 14 bis 22 °C immer etwas kühler – ein Umstand, der sich bei einem Städteaufenthalt verschmerzen lässt.
  • Süden – Südwesten: South Australia (Adelaide, Kangaroo Island, Eyre Peninsula, Nullarbor Plain), Südwesten (Perth – Kalgoorlie – Esperance – Albany). Die beste Reisezeit für den südlichen Kontinent ist der australische Sommer von Oktober bis März. Zu dieser Zeit herrschen warme Tagestemperaturen (25 bis 35 °C), wobei wie überall in Australien mit länger andauernden Hitze- und Trockenperioden zu rechnen ist. Entlang der Südküste weht im Sommer meist ein angenehm frischer Wind. Im Winter indes wird es kühl und ungemütlich. Die Niederschläge nehmen zu und die Tagestemperaturen sinken auf 8 bis 15 °C. Außer in den Australischen Alpen (Victoria, New South Wales) und auf Tasmanien fällt jedoch kein Schnee.
  • Empfehlung für Westaustralien: Reisen durch Westaustralien sollten daher wie folgt geplant werden: Reisezeit April – Juni: Tourbeginn im Süden (Perth, eher kühl), Tourende im Norden (ideales Klima, grüne Vegetation, nach der Regenzeit). Reisezeit Juli – August: Verzicht auf den Süden (zu kalt, schwerpunktmäßig Reise durch das Zentrum (ideales Outbackklima mit kalten Nächten) und den Norden (trocken und warm). Reisezeit September – November: Tourbeginn im Norden (Darwin, noch vor Beginn der Regenzeit), Tourende im Süden (frühlingshaft warme Temperaturen). Reisezeit Dezember – März: Verzicht auf den Norden (heiß, feucht, Regenzeit), schwerpunktmäßig Reise durch den australischen Süden (warme Sommer).

Fazit: Zusammenfassend muss gesagt werden, dass Australien ganzjährig Reisezeit hat – es kommt nur darauf an, in welches Gebiet man reist. Leider ist das Wetter auch in Australien nicht immer vorhersehbar, d.h., Regen- und Trockenzeit können sich auch um einige Wochen verschieben (z.B. durch das zyklisch wiederkehrende El-Niño Klimaphänomen). Für den Reisenden bedeutet dies, dass er mit einem gewissen „Restrisiko“ hinsichtlich der Planung leben muss.

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