Pretoria – Kapstadt

Ihre Reise beginnt stilvoll am privaten Bahnhof Capital Park in Pretoria. Einst das pulsierende Zentrum der Dampflokomotiven, heute der Hauptsitz von Rovos Rail. Auf dem Gelände befindet ein einzigartiges Eisenbahnmuseum, das jährlich um weitere Exponate erweitert wird und nicht nur das Herz von Eisenbahnliebhabern höher schlagen lässt. Möchten Sie das Museum besuchen und ein Stationstour machen, empfehlen wir etwa 2 Stunden vor Abfahrt am Bahnhof zu sein, damit genügend Zeit bleibt.
Pretoria ist eine geschäftige Stadt mit Sitz der südafrikanischen Verwaltung, vielen Botschaften und 3 Universitäten. Auch geschichtlich hat Pretoria viel zu bieten und ist definitiv einen Aufenthalt wert. Im südafrikanischen Frühjahr tauchen Millionen von blühenden Jacaranda Bäumen an Straßen, in Parks und privaten Gärten die Stadt in ein sanftes Violett, was ihr auch den Namen Jacaranda-City eingebracht hat. Dampfend verlässt der Zug den Bahnhof und fährt durch die weiten Grasebene zum Highveld während Sie Ihre erste Mahlzeit an Bord im liebevoll dekorierten Speisewagen zu sich nehmen. Genießen Sie die Fahrt. Die vorbeiziehende Landschaft können Sie auch vom Aussichtswagen beobachten. Am Abend erreichen Sie das Städtchen Klerksdorp. Wer diese Strecke in umgekehrter Richtung fährt kann aufgrund von Gleisarbeiten bis auf weiteres nicht in den Bahnhof von Pretoria einfahren. Sie werden mit luxuriösen Bussen vom etwa 100 km entfernten Bahnhof Kookrus zur Station Pretoria gebracht.

Nach einem frühen Mittagessen erreichen Sie die Diamantenstadt Kimberley. In der heutigen Hauptstadt der Nordkap-Provinz gab es 1871 erstmalig Diamantenfunde, die 1893 zur Gründung der Stadt führten. Reichtum und Fortschritt waren im 19. Jahrhundert vorherrschend in die Stadt. Bereits 1881 wurde in Kimberley die erste Börse Afrikas errichtet und nur ein Jahr später gab es eine elektronische Straßenbeleuchtung. Die unzähligen Claims für den Tagebau wurden jedoch schnell unergiebig. Cecil Rhodes kaufte einige wenige Mienen auf, gründete die bekannte Firma De Beers und ließ fortan Untertage Diamanten abbauen. Die bekannteste Mine, das „Big Hole“, das größte und tiefste von Menschenhand geschaffene Loch, werden Sie besuchen. Außerdem unternehmen Sie eine Tour durch das Diamantenmuseums, um mehr über die Geschichte Kimberleys und den Diamantenabbau zu erfahren. Heute lebt die Stadt nur noch teilweise vom Diamantenabbau und trägt etwa 5 % zum Gesamtertrages Südafrikas bei. Anschließend geht die Fahrt weiter über De Aar und Beaufort West entlang einem alten Pionierpfad nach Matjiesfontein.

Sie haben die Karoo, eine riesige Halbwüste, die einst ein Binnenmeer war, erreicht. Geringe Niederschläge, große Hitze und eiskalte Nächte waren für die frühen Siedler große Hindernisse, diese Region von Kapstadt kommend zu durchqueren. Heute kennt man die unterirdischen Wasservorräte und kann hier in den Siedlungen dauerhaft Schafzucht betreiben. Nach dem Mittagessen haben Sie die Gelegenheit, in Whitehill Siding den Zug zu verlassen und die letzten 5 km in Begleitung eines Ortskundigen zu Fuß durch diese einzigartige Landschaft nach Matjiesfontein zu wandern. Dies historische, pittoreske Kleinstadt ist rund 100 Jahre alt und wurde von einem einzigen außergewöhnlichen Mann geplant und erbaut und diente früh als Erfrischungsstation in der trockenen Karoo erbaut. Entlang der Hauptstraße stehen viele alte, gut erhaltene Häuser sowohl im viktorianischem Stil, aber auch eine kap-gotische Kirche und Häuser im typischen Kap-Karo Stil. Gusseiserne Londoner Gaslampen zieren das Straßenbild. Sehenswert ist auch die Oldtimer Sammlung neben dem Lord Milner Hotel, sowie das Museum auf dem Bahnsteig.
Etwa eine Fahrstunde hinter Matjiesfontein durchfahren Sie den ersten langen von vier Tunneln über dem Pass, der von der Karoo in die Weinregion führt.

Über die Berge mit Obst- und Weinanbau bei Touws River, de Doorns und durch das Hex River Valley und Worcester rollt der Zug Richtung Kapstadt. Der Weinanbau in Südafrika, vor den Toren Kapstadts, begann bereits Mitte des 17. Jahrhunderts, erlebte Höhen und Tiefen und ist heute einer der wichtigsten Wirtschaftszweige und Stolz vieler Südafrikaner. Jan van Riebeeck pflanzte die ersten Weinberge zur Versorgung der Seeleute, das heute so bekannte Anwesen Groot Constantia stammt bereits aus dem Jahr 1685 und die aus Europa vertriebenen französischen Hugenotten gründeten Franschhoek – das französische Eck. Die Weinregion ist nicht nur kulturgeschichtlich interessant, sondern auch landschaftlich wunderschön. Die Weinreben werden weniger, die Besiedlung dichter, langsam schlängelt sich der Zug den Berg hinab durch die Vororte Kapstadts auf das Meer zu und eine traumhafte Reise nähert sich dem Ende. Gönnen Sie sich im Anschluß noch optional ein paar Tage um die Metropole Kapstadt und das Umland zu erkunden.